Es gibt sicher kaum eine Anwendung, für die nicht irgendwo ein Softwarepaket angeboten wird. Trotzdem wird wohl jeder wird schon die Erfahrung gemacht haben, dass für die spezielle Anwendung, die man selbst hat, doch nicht das Richtige dabei ist. Dies ist um so schmerzhafter, wenn es sich dabei um teuer bezahlte Software handelt, die die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllt.
So ist der Entschluss, vorausgesetzt man bringt einige Programmiererfahrung mit, sich selbst eine den eigenen Vorstellungen entsprechende Problemlösung zu entwickeln, gar nicht so abwegig. Häufig sind es nur kleine Aufgaben, die sich so schnell lösen lassen. Manchmal wächst aus einer kleinen Idee aber auch ein größeres Projekt.
Mir ist es jedenfalls genauso ergangen, und einige der Programme, bzw. Programmteile, die dabei entstanden sind, möchte ich hier im Sinne des Open-Source-Gedanken als Quelltexte bereitstellen.
Es gibt zahlreiche Programmiersprachen, und es gibt auch immer noch Menschen, die meinen, man müsste denen noch eine weitere hinzufügen. Das führt zwangsläufig zu dem Problem, dass man sich je nach Anwendungsbereich auf eine andere Syntax einstellen muss. Dies wäre meiner Meinung nach eigentlich nicht nötig, denn die Grundelemente einer Programmiersprache sind überall gleich. Die Anpassung an die jeweilige Anwendung und Umgebung könnte mit geeigneten Erweiterungen problemlos gelöst werden.
Leider haben nicht alle Entwickler von Programmiersprachen darauf geachtet, eine gut lesbare und selbst dokumentierende Syntax zu verwenden. Ein Negativbeispiel hierzu sind die C-Varianten. Den Entwicklern (Kernigan und Ritchie) kann man dabei allerdings noch nicht einmal einen Vorwurf machen. Ursprünglich war C nämlich als Hilfsmittel beim Schreiben von Betriebssystemen gedacht, um die mühsame Assemblerprogrammierung zu ersetzen. Dass daraus eine Programmiersprache für Applikationen geworden ist, bleibt mir und sicher auch vielen anderen allerdings ein Rätsel. Vermutlich ist aber die Allmacht eines bestimmten Softwarekonzerns eine wesentliche Ursache dafür.
Bekannt durch seine Arbeiten an Programmiersprachen für Applikationen ist der Schweizer Niklaus Wirth. Er hatte bereits an der Weiterentwicklung von ALGOL mitgearbeitet, bevor er 1976 die Programmiersprache Pascal vorstellte. Eine große Verbreitung erfuhr Pascal im PC-Bereich bereits in den 80er Jahren durch das legendäre Entwicklungssystem Turbo Pascal 3 von Borland. Pascal ist eine Programmiersprache, die sich sowohl für Anfänger als auch für den professionellen Einsatz eignet. Ich selbst habe damit seit 1985 gearbeitet, als ich den ersten PC (noch ohne Festplatte) auf dem Tisch stehen hatte. Turbo Pascal wurde weiterentwickelt und erhielt mit der Vers. 5.5 Komponenten für die objektorientierte Programmierung und mit der Vers. 7 eine für DOS-Verhältnisse nahezu perfekte Entwicklungsumgebung. Nicht unerwähnt bleiben sollte auch das darin enthaltene Turbo-Vision-Paket, mit dem Fenster, Menüs und Mausbedienung bereits unter DOS auf dem 80x25 Zeichen großen Textbildschirm realisiert werden konnten.
Mit der Verbreitung von Windows entstand dann der Bedarf, grafische Benutzer-Oberflächen zu entwickeln. Dies ist über den Programmcode nur mühsam zu bewerkstelligen. Den großen Durchbruch brachte hier 1995 die Entwicklungsumgebung Delphi von Borland, die es dem Programmierer ermöglicht, die grafische Benutzeroberfläche interaktiv direkt auf dem Bildschirm zu erstellen. Ich selbst benutze Delphi seit dieser Zeit in den Versionen 1,5,7, 2009, XE2 und seit einigen Jahren Delphi 10 Seattle. Das Entwickeln von Programmen gestaltet sich damit als ausgesprochen effektiv.